Ende des 19. Jahrhundert galt Henry George als der erste Bodenreformer in den USA, beinahe wäre er Bürgermeister von New York geworden, wenn nicht einflußreichere Andere gegengewirkt hätten. George hat das private Bodeneigentum scharf kritisiert ohne Sozialist gewesen zu sein – so betrachtet war er auch ein Gegenspieler von Karl Marx. Er hat die Folgen der Ungleichverteilung von Boden 1879 in seinem Buch „Progress and Poverty“ analysiert und erfand die Idee einer „Single Tax“, einer Steuer nur auf den Boden, die alle anderen Steuern ersetzt. Er hatte damals viele Anhänger unter Künstlern und Intellektuellen – auch die ursprüngliche Erfinderin des Monopoly Spiels oder die Gründer der Künstlerkolonie Arden gehörten dazu. Die abgebildete Installation mit Billboard muss um 1900 von einem seiner Anhänger durchgeführt worden sein und kursierte damals als Postkarte. Heute wird Henry George von bodenreformerische Kreisen wieder in die Diskussion gebracht. Die urbane Situation samt Verwertungslogik ist in den Städten über 120 Jahre später fast unverändert – Henry forever?
Ausstellungsbeteiligung zusammen mit Les Schliesser
in: “Uferhallen Manifest”, eine Ausstellung auf dem Gelände der Uferhallen Berlin/Wedding, Uferstraße 8, 13357 Berlin
kuratiert von Isabelle Meiffert & Sarah Theilacker, 10. bis 25. Okt. 2020
You must be logged in to post a comment.